Mit dem Ahörnla Bräu ist die Bamberger Innenstadt wieder um eine neue Braustätte im Sand reicher. 2021 eröffnete die Brauerei Ahörnla ihre Pforten und setzt das Brauhandwerk im historisch ehrwürdigen Gebäude in der Oberen Sandstraße im Bamberger Sandgebiet fort.
Historische Entwicklung
Die Geschichte der nun aktuell neuen Braustätte im Sand geht zurück bis ins 14. Jahrhundert. Hier findet man erstmals den Namen „Putnerhaus zum Eychhorn“ erwähnt. Michael und Margarete Beugler übernahmen den Gaststättenbetrieb des heutigen Ahörnla im Jahr 1450. Als Michael und Margarete den Betrieb an ihre Kinder weiter gegeben haben, wurde die Tradition fortgesetzt. Conz und Peters leiteten das Familienunternehmen zu Beginn gemeinschaftlich. Peters war die damalige Frau des Büttners Peter Vogel, welcher zu dieser Zeit der Inhaber des Schlenkerla war. Einige Zeit später zog sich dann aber Peters zurück und Conz übernahm die Lokalität eigenständig.
Büttner Hans Danzel gelang 1587 in den Besitz des Hauses – musste es aber bereits nach 15 Jahren verpfänden. Der Grund hierfür war eine Korn-Lieferung, die er nicht begleichen konnte.
Bis ins 18. Jahrhundert kam es dann zu weiteren Halterwechseln, bis Johannes Kaspar Eremit das Gewerbe erhalten hat. Der Sohn von Cäsar Eremit, selbst Wirt des „Einhorn“ im Steinweg, war Büttner von Beruf. Im Zuge seines Gleichen tauchte der Name „Zum Einhorn“ das erste mal auf. Der Grund der Namensgebung war aller Wahrscheinlichkeit die Verbindung zum väterlichen Gasthaus.
1829 legte Jakob Schlegel dann den Startschuss für die Ära der Familie Schlegel. Nach mehreren Generationen in deren Eigentum mussten schlussendlich die Tore 1944 aufgrund des zweiten Weltkrieges vorübergehend geschlossen werden. Über 600 Jahre war das Gebäude fast dauerhaft in der Hand von Brauern und Büttnern.
Umschwung
Dank des Braumeisters Lorenz Doppel wurde 1950 die Geschäftstätigkeit wieder aufgenommen, der das Gewerbe fünf Jahre im Anschluss von Edmund Schlegel erwarb. Zu dieser Zeit war die Gaststätte unter dem Namen „Lorenz Doppel und Einhornbräu“ bekannt. Als er jedoch seine Brauerei am Kaulberg in Bamberg neu gründetet, begann das Ende der Braustätte im Sand. Obwohl die Gastbewirtung noch fortgeführt worden ist, ging das Grundstück 1964 in Besitz der Brauerei Hacker Pschorr aus München. 2007 stand schlussendlich das Gebäude leer bis sechs Jahre später das Familienunternehmen Müller & Söhne es sich zur Aufgabe machte und das Haus zu renovieren begonnen haben. Im selben Jahr eröffnete dann endlich die Gaststätte ihre Pforten unter dem Namen „Ahörnla im Sand“ woraufhin 2021 die neue Braustätte im Sand eröffnete.
Ahörnla Bräu heute
Die ursprüngliche Idee wieder eine neue Brauerei zum örtlich angrenzenden „Ahörnla im Sand“ zu verwirklichen entstand durch ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Florian Müller und Johannes Hippacher. Letzterer erklärt hier im SCHULZ Insight Podcast „Vom Halm zum Glas“ , dass das Konzept des Ahörnla Bräu auf einer Mitgliedsbrauerei basiert. Hinter dem in Bamberg bekannten Krustenbratenbrötchen-Fenster, welches durch das Ahörnla als Ausgabefenster von Speisen im ToGo-Stil für alle Nachtschwärmer betrieben wird, befindet sich dann die Brauerei, die in einem ehemaligen Bäckereiturm verbaut ist. Durch die Neugründung des Ahörnla Bräu hat unter anderem Johannes Hippacher den Turm zu einem Brauereiturm umfunktioniert.
Das nachhaltige und effiziente Konzept einer Turmbrauerei wird bei der Ahörnla Bräu wie folgt umgesetzt: Unter dem Dach befindet sich heute die Schroterei, worunter sich im ersten Stock ein mit innovativster Technik bestücktes 2-Geräte-Sudhaus aus dem Hause SCHULZ befindet. Die Brauerei im Sand, welche zukunftsweisend auf Biogas als Energiequelle setzt, findet dann im Erdgeschoss mit den Tanks ihren Abschluss.
Quelle: Ahörnla Bräu